Blättertanz

Im Herbst, wenn sich vom Baume die Blätter trennen,
um untereinander und mit dem Wind wett zu rennen,
dann ist dies für mich die schönste Zeit,
denn sie sehen viel und fliegen weit.

Auch toben und wirbeln sie umher,
dies fällt ihnen keineswegs schwer.
Plötzlich versammeln sich alle wie von Geisterhand
zu einem Haufen, danach geht’s wieder weiter durcheinand.

Wenn ich ihnen dabei schau so zu,
erfüllt mich eine gewisse innere Ruh,
aber irgendwie auch Dankbarkeit,
für die gemeinsam verbrachte Zeit.

Ich stell mir vor, sie nehmen auf ihrem Windesritt,
die Hoffnungen und Träume von uns mit.
Beobachtet man sie so bei Spiel und Tanz,
übersieht man den Macher des allen ganz:

Den Wind, die treibende Kraft,
der diesen Zauber für uns macht!

Karin Erber (1991)