Ich sitz im Garten auf der Bank,
die Sonne scheint warm Ende März.
alle Tiere sind gesund, Gott sei Dank
denk ich, und schau Himmelwärts.
Ein Kitz rennt direkt auf mich los,
schreibend denk ich, es wird doch nicht?
schon sitzt es auf meinem Schoß,
der Block fliegt und der Stift bricht.
Das zweite, dritte Kitz kommt auch,
weiterschreiben ist nicht mehr drin,
sie hüpfen abwechselnd auf meinem Bauch,
blaue Flecken zieren mich, bis unters Kinn.
Ich frag mich, wie wird das wohl weiter gehen,
die Bank knarrt auch schon in einer Tour,
ob meine Klamotten die Attacken überstehen?
doch die Kleinen rennen und springen duschur.
Endlich hab ich wieder zum Schreiben Ruh,
gehe, hol mir einen neuen Stift und den Block,
nun rennen alle mir nach und auf mich zu,
alle 11 Tiere, Kleine, Große und der Bock!
Wieder sicher auf der Bank Platz genommen,
geht das Behüpfen sogleich von vorne los,
schon hat ein Kitz meine Schulter erklommen,
ja sag a mal, was bin ich für die bloß?
Entschlossen heb ich nun alle runter,
schubs konsequent die Kleinen von mir,
erstaunt guckend, hüpfen sie ganz munter
weg, und sind sogleich dann wieder hier.
Aber ich freu mich über ihre Lebensfreude
und die Zugewandtheit zur Züchterin,
das Quirlige dieser Ziegen-Jungtier-Meute,
erhellt und nährt den liebend Züchtersinn!
Karin Erber (2017)
Ziegenzüchterin
Bank mit Unschuldslamm (EL Rosella)